Herzlich Willkommen zu unserem Gottesdienst

Thema: "Im namen der Blume"


Evang. Luth. Kirchengemeinde Bremerhaven-Wulsdorf

 

Gottesdienst Lätare „Freue dich“

am 14.03.2021

 

 

Wochenspruch:

 

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein;

wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.“

Joh. 12,24

 

 

Liebe Gemeinde! Liebe Zuschauerinnen! Liebe Zuschauer!

 

 

Es geht an diesem Sonntag um Samen, um Blumen und Sträucher und ganz besonders um ein Weizenkorn,

das nicht aufblühen kann, es sei denn, es fällt in die fruchtbare Erde.

Heute feiern wir ihn inmitten von Blumen und Pflanzen. Alle diese entstehen durch ein einziges Samenkorn,

welches in die Erde gefallen oder gepflanzt wurde.

Blumen und Pflanzen aller Art faszinieren uns Menschen. Allein durch ihren Anblick schaffen

sie es, in uns Gefühle zu entwickeln. Dafür brauchen sie keine Worte. Stumm und unaufdringlich

übermitteln sie eine Botschaft, die uns ins Herz dringt. Genau wie Gott begleiten sie uns von Geburt

bis zum Tod. Ein junger Vater beschenkt die frischgebackene Mutter mit Rosen. Wir verabschieden

uns von unseren Verstorbenen mit sich mit Lilien. Ja, Blumen begleiten unser Leben.

Genießen Sie die heute die Farbenpracht, die Worte, die Musik.

Im Namen den Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

EG 98 „Korn das in die Erde“

 

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt, Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt.

Liebe lebt auf, die längst erstorben schien: Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

 

Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab, Wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab. Jesus ist tot.

Wie sollte er noch fliehn? Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

 

Im Gestein verloren Gottes Samenkorn, Unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn –

Hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien: Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

 

Psalm 90 nach H.D. Hüsch

 

 

Gebet:

Gott, du bist die Sonne unseres Lebens.

Bei dir sind wir geborgen.

Du bist unser Licht.

Führe unser Sehnen und unser Suchen zum Ziel.

Zu dir.

Das bitten durch Jesus Christus,

der mit dir lebt und Leben schenkt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Amen.

 

 

Lesung: Joh. 12,

20 Unter den Pilgern, die beim Fest Gott anbeten wollten, gab es auch einige Griechen.

21 Diese traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: Herr,

wir möchten Jesus sehen.

22 Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus.

23 Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird.

24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein;

wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.

 

 

Lied: EG Jesu meine Freude

 

Jesu, meine Freude

Meines Herzens Weide

Jesu, wahrer Gott

Wer will dich schon hören?

Deine Worte stören

Den gewohnten Trott

Du gefährdest Sicherheit

Du bist Sand im Weltgetriebe

Du, mit Deiner Liebe

 

 

Du warst eingemauert

Du hast überdauert Lager, Bann und Haft

Bist nicht totzukriegen;

Niemand kann besiegen Deiner Liebe Kraft

Wer dich foltert und erschlägt

Hofft auf deinen Tod vergebens

Samenkorn des Lebens

 

Jesus, Freund der Armen

Groß ist dein Erbarmen

Mit der kranken Welt

Herrscher gehen unter

Träume werden munter

Die dein Wort erhellt

Und wenn ich ganz unten bin

Weiß ich dich an meiner Seite

Jesu, meine Freude

 

Predigt:

 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe

Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen

.

Wir feiern heute den Sonntag Lätare. Ins Deutsche übersetzt bedeutet Lätare:

„Freut Euch“. Es ist ein kleines Osterfest in der Passionszeit. Ein Sonntag mit einer Botschaft.

Ein Bergfest. Die Passionszeit hat ihre Mitte erreicht. Von daher ein Ausblick auf Vollendung.

Deshalb noch einmal: Freut Euch. Auch wenn unser Leben z.Z. in vielen Dingen auf Sparflamme

läuft, die Hoffnung wird siegen. „Freut euch“ - auf das neue Leben.

Wir werden hingeführt nach Ostern. Auf das Fest der Auferstehung Jesu

Dazu passt das Bild vom Weizenkorn, das in die Erde fallen und sterben muss,

um neues Leben hervorzubringen. Dazu passen die wunderschönen Bilder der blühenden Pflanzen,

mit ihren unglaublichen Farben und Formen. Schade, dass sie es nicht riechen können.

Dieser Geruch nach frischer Erde verbunden mit dem Duft von Hyazinthen und anderen Blüten und Pflanzen.

Der moderige Duft der Erde und diese Bilder der Pflanzen: auch sie erzählen uns vom Verderben.

Und von Neuem.

Pflanzen spielen in der Bibel eine wichtige Rolle. Säen und Ernten- Leben und Tod.

Die Sprache der Bibel ist eine bildhafte Sprache. Jesus hatte diese wunderbare Gabe, mit kleinen Dingen

des Alltags den Menschen etwas von Gott deutlich zu machen. In der Bergpredigt wird die Lilie

auf dem Felde zum Symbol für Gottes Sorgen um uns Menschen. Wenn Gott schon die Blumen des Feldes schöner

gekleidet hat als den legendären König Salomo, um wie viel mehr wird er sich um uns Menschen kümmern -

auch wenn wir es im ersten Moment nicht erkennen.

Auch die Propheten der Bibel haben den Menschen das Leben mit Gott anhand von Beipielen aus der Natur erklärt.

Wir sehen, Pflanzen und Blumen haben ohne Zweifel symbolische Qualitäten.

 

Gänseblümchen

Die zeitlose Blume mit den weißen Blütenblättern ist nicht nur die Erste im Frühjahr, s

ondern auch die Letzte im Herbst. Sie wächst quasi überall – in Gärten und auf Blumenwiesen.

Das Blümchen steht sinnbildlich für Reinheit und Bescheidenheit . Das sind die Attribute der Mutter Jesu.

Auf vielen Gemälden steht Maria außerdem auf einem Grasteppich mit Gänseblümchen,

die einer Legende nach aus ihren Tränen auf der Flucht nach Ägypten entsprungen sein sollen.

 

 

Rose

Während die klassische Rose in der römischen Mythologie der Liebesgöttin

Venus zugeordnet war, steht sie im Christentum für die Reinheit und Unschuld.

In der christlichen Kunst finden sich oft Rosen als Schnitzereien oder Gemälden.

Die weiße Rose steht dabei für die Jungfräulichkeit und Reinheit Marias, die Rote

als Anteil der Gottesmutter an Christi Leiden und Sterben. Einer Legende nach

hat die Rose im Paradies keine Dornen getragen. Erst der Sündenfall und die Vertreibung

von Adam und Eva sollen diese wachsen gelassen haben.

 

Hyazinthe

Der Gott Apollo ist mit Hyacinthos, dem Sohn des Amyclas, dem König der Spartaner,

befreundet. Die zwei werfen einen Diskus. Der Gott wirft die Scheibe hoch in den Himmel

bis in die Wolken. Als er zur Erde zurückfällt, läuft der Junge zu der Stelle, an der er landen

wird. Der Diskus prallt vom Boden ab und trifft ihn tödlich am Kopf. Entsetzt versucht Apollo

die Blutung zu stillen, aber der Junge stirbt. Aus seinem Blut wächst eine purpurfarbene Blume

mit lilienähnlichen Blüten. So wurde Hyacinthos unsterblich. "Soweit es möglich ist,

bist du dennoch ewig; und sooft das Frühjahr den Winter vertreibt, so oft erstehst du auf

und blühst auf der grünen Wiese", schreibt Ovid.

 

 Anemone

Im christlichen Glauben steht die Anemone symbolisch für das vergossene Blut

Jesu sowie der Heiligen. Auf vielen Kreuzigungsdarstellungen finden sich am Fuß des

Kreuzes rote Anemonen,Hyazinthe Ohne Zweifel: Gott lässt Blumen und Bäume wachsen,

lässt Vögel zwitschern und Eichhörnchen klettern – er lässt zugleich aber auch zu, dass es

Viren gibt. Wir leben in einer Welt, in der sich relativ gut leben lässt. Aber diese Welt ist nicht

das Paradies. Daran erinnert uns die Natur gelegentlich auf schmerzhafte Weise.

 

Osterglocke oder gelbe Narzisse

 

Die Osterglocke steht für die Auferstehung Christi und das ewige Leben.

Während sie das ganze Jahr über für "tot" gehalten werdenkann, blüht sie

pünktlich zur Osterzeit wieder auf und schenkt den Menschen Hoffnung.

 

 

"Blumen sind Boten Gottes, die blühen, damit wir Menschen nicht vergessen,

wie schön seine Schöpfung ist",

heißt es in einem alten Kalenderspruch. Eindeutig: Gott hat einer Vorliebe für Schönheit.

Das haben wir Menschen von ihm geerbt. Die Altare unserer Kirchen schmücken wir mit Blumen.

Damit wollen wir zeigen, er ist unter uns.

Für die Menschen in Galiläa muss der Frühling etwas ganz besonderes sein.

Denn schon mit den ersten heißen Temperaturen verdorrt das Gras. Verlieren sich

die Blütenblätter im Wind. Und die Pflanzen hatten eine wichtige Bedeutung für die

Menschen jener Zeit, als Lebensmittel, als Baumaterial. Auch für kultische Zwecke

und als Heilmittel. Die Schönheit wurde verewigt an Häusern und Tempeln.

Im ersten Buch der Könige im AT lesen wir, wie der weise König Salomo einen

Tempel für Gott baute. Er stattete ihn prachtvoll aus mit üppigen Schnitzereien

aus hochwertigem Holz. Vor dem Haus Gottes ließ Salomo zwei Säulen anfertigen,

die er mit Ranken und Blüten verzieren lies.

Wir heute leben in einer Welt, in der es sich relativ gut leben lässt. Aber diese Welt ist kein Paradies.

Daran erinnert uns die Natur gelegentlich ganz massiv und schmerzhaft. Und wie selbstverständlich

nehmen wir die Pracht hin, die Gott uns offeriert. So manches Mal treibt uns die Sorge um die

Zukunft mehr um, als dass wir im Hier und Heute leben

.

Die Bibel vergleicht die Natur mit den Menschen:

„Die Sonne geht auf mit ihrer Hitze und das Gras verwelkt, und die Blume fällt ab und ihre

schöne Gestalt verdirbt: so wird auch der Reiche dahinwelken in dem, was er unternimmt.

So steht es bei Jakobus. Und der Prophet Jesaja erklärt den Menschen im Psalm 103

Denn er kennt, was für ein Gemächte wir sind; er gedenkt daran, dass wir Staub sind.

Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Feld;

wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.…

 

Jesus gibt uns Antwort: Ihr Kleingläubigen, spricht Jesus, macht die Augen auf.

Und schaut auf die Schönheit der Welt. Sie kommt nicht erst morgen, sie ist schon heute da.

Achtet auch die Blumen und die Pflanzen.: sie zeigen die Schönheit und die Fruchtbarkeit und Vergänglichkeit.

Und genauso ist es bei uns Menschen:

„Die Welt ist die göttliche Schöpfung, die uns am Leben hält“

Aber- sie ist endlich.

 

Und der Mensch ist eine Blume:

Die Blume blühet und verblüht,

Zu ihres Schöpfers Ruhme;

Wer heut’ noch ihre Schönheit sieht,

Ist morgen schon, wie sie, verblüht:

Der Mensch ist eine Blume.

 

Und wie die Blume wieder blüht,

Wenn Gottes Auge nieder

Auf sie von seinem Himmel sieht,

Und unter ihr die Erde glüht:

 

So blüht der Mensch auch wieder!

 

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

 

 

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,

bewahre unsere Herzen und Sinne in Ewigkeit. Amen

 

 

 

Lied: Freude, dass der Mandelzweig

Freunde, dass der Mandelzweig

Wieder blüht und treibt,

Ist das nicht ein Fingerzeig,

dass die Liebe bleibt?

 

Dass das Leben nicht verging,

Soviel Blut auch schreit,

Achtet dieses nicht gering,

In der trübsten Zeit.

 

Tausende zerstampft der Krieg,

Eine Welt vergeht.

Doch des Lebens Blütensieg

Leicht im Winde weht.

 

 

Freunde, dass der Mandelzweig

Sich in Blüten wiegt,

Bleibe uns ein Fingerzeig,

Wie das Leben siegt.

 

Fürbitte - Nähe, Trost und Hoffnung

 

Herr, unser Gott,

Dein Reich kommt. Du hast es verheißen.

Die Saat ist gesät. Lass uns daraus Mut schöpfen und neue Energie gewinnen.

Du sprichst zu uns. Wir wollen Dir antworten mit Herzen, Mund und Händen.

Lass Dein liebevolles und klares Wort wirken in dem, was wir fühlen, sagen und tun.

Wo die einen neu geboren ins Leben gerufen werden,

rufst du andere von uns bereits ins ewige Leben zu dir.

 

Wir bitten dich, segne Ausgang und Eingang gleichermaßen!

Sei denen nahe, die in Quarantäne einsam und isoliert sind,

schenke Trost und Hoffnung denen, die verzweifelt sind und

ermögliche den an Corona erkrankten rasche Genesung!

 

Mache deinen Geist stark bei Verantwortlichen in Politik und Kirche

für ein besonnenes Vorgehen und kluges Handeln. Und deine Kraft mache groß

in allen Helfenden in Krankenhäusern, in Notdiensten, Kirchen und der Seelsorge.

Wir vertrauen auf dich und deine nie endende Liebe und bitten: Gott, erbarme dich!

unseren Dank und unsere Fürbitten vor Gott bringen:

 

Gemeinsam beten wir, wie wir es von unserem Bruder Jesus Christus gelernt haben:

 

Vater unser im Himmel

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

 

Segen:

Der HERR segne dich und behüte dich;

der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;

der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. 4.Mose 6, 24-26