Gottesdienst am Sonntag Sexagesimae 7.2.2021

 


Lied EG 161
Liebster Jesu, wir sind hier,

Liebester Jesus, wir sind hier, Dich und dein Wort anzuhören; / Lenke Sinnen und Begier / Auf die süßen Himmelslehren, / Daß die Herzen von der Erden / Ganz zu dir gezogen werden.

Eingangsgebet
Gott, wie sehr brauchen wir dein Heil, dein Wort, das uns tröstet
Vor dir breiten wir unsere Gedanken aus. Wie mag es weitergehen?
was erwartet uns in den kommenden Tagen und Woche?
Was kommt auf unsere Gesellschaft, auf unser Land,
auf die Menschen weltweit zu?
Dankbar Gott sind wir für den Halt, den du uns schenkst.
Du kennst den Weg für jede und jeden von uns.
Dein Wort leuchtet uns.
Es leitet uns auch in dunklen Zeiten. Amen

Lied EG 297 Wohl denen, die da wandeln
2 Von Herzensgrund ich spreche: dir sei Dank allezeit, /

weil du mich lehrst die Rechte deiner Gerechtigkeit. /

Die Gnad auch ferner mir gewähr; ich will dein Rechte halten, /

verlass mich nimmermehr.

3 Mein Herz hängt treu und feste an dem, was dein Wort lehrt. /

Herr, tu bei mir das Beste, sonst ich zuschanden werd. /

Wenn du mich leitest, treuer Gott, so kann ich richtig laufen /den Weg deiner Gebot.


Biblische Lesung Lukas8,4-8
Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten,

redete Jesus in einem Gleichnis: Es ging ein Sämann aus, zu säen seinen Samen.

Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter

dem Himmel frassen´s auf. Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es,

weil es keine Feuchtigkeit hatte. Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen

mit auf und erstickten´s. Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht.

Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Lied EG 197 Herr öffne mir die Herzenstür
1. Herr, öffne mir die Herzenstür, /zieh mein Herz durch dein Wort zu dir, /

lass mich dein Wort bewahren rein, / lass mich dein Kind und Erbe sein.


2. Dein Wort bewegt des Herzens Grund, / dein Wort macht Leib und

Seel gesund, / dein Wort ists, das mein Herz erfreut, / dein Wort gibt Trost und Seligkeit.

Predigt Lukas 8,4-8 Gleichnis vom 4fachen Acker

Die Liebe Gottes, die Gnade Jesus Christi und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder,
eine Geschichte gegen Enttäuschung und Lähmung haben wir gehört:

das Gleichnis vom vierfachen Acker. Es ist heute für uns erzählt, für uns und

für die vielen, die in jetzt nicht mehr können, die einfach keine Kraft mehr haben

für einen endlosen Lockdown und die sich endlich, endlich das Ende der Pandemie herbeisehnen.

Wir alle brauchen doch Mutmach-Geschichten in diesen Wochen; Geschichten, die uns aufhelfen.
Diese ist so eine. Jesus erzählt ein Gleichnis. Wie so oft. Ein Gleichnis ist so eine Art hörbares Bild.

Denn ein Gleichnis stellt uns eine Szenerie vor Augen. Hier ist es diese:

Ein Bauer sät, so wie es Jahrtausende lang die Bauern getan haben.

Er weiß: Längst nicht alles wird aufgehen und heranwachsen und Frucht bringen.

In diesem Fall schon gar nicht, denn der Bauer sät auf die Steine, er sät zwischen die Dornen,

er unterscheidet gar nicht zwischen gutem und schlechtem Boden. Er scheint ein sehr spezieller

Sämann zu sein, dieser Bauer. Jesus sagt: Dieser Bauer, dieser Sämann, er ist wie Gott, der sein Wort

ausstreut unter den Menschen. Manches fällt auf guten Boden, anderes nicht. Oft schauen wir auf

Letzteres, auf den steinigen Boden. Wünschen uns schönere und größere Früchte. Gerade dann,

wenn wir zu denen gehören, die selber versuchen, Gottes Wort zu leben. Mehr Glaube, mehr

Hoffnung, mehr Liebe zwischen den Menschen! Das wäre schön. Darum schaut genau hin, sagt Jesus. Wir wollen das jetzt in drei Schritten tun.
- Erstens schauen wir auf das, was uns den Mut nimmt. - Zweitens schauen wir auf das, was Gott aussät.

- Und drittens achten wir darauf, wie der fruchtbare Boden bearbeitet und gepflegt wird.

Zum Ersten: Was uns mutlos macht. Nach 2000 Jahren Christentum – haben sich die Menschen d

a wirklich zum Guten verändert? Müsste die Welt nicht längst eine bessere geworden sein?

Jesus hat da ein sehr realistisches Bild vom Menschen. Er sagt: Die Menschheit ist nicht edel,

 

hilfreich und gut. Es wird nicht alles immer besser. Aber an vielen Orten geht doch eine gute Saat

auf, immer wieder neu. Sie lässt sich nicht unterkriegen, nicht unterpflügen. Gottes Geist leistet

Widerstand gegen Habsucht und Egoismus, gegen Gewalt und

Tyrannei. Er kämpft einen guten Kampf.
Man muss die Welt nicht schönreden, aber auch nicht machen schlechter als sie ist.

Es gibt auch den Geist von Gerechtigkeit und Erbarmen. Es gibt auch den Geist der

Güte und der Mitmenschlichkeit. Ihr findet ihn mitten unter euch, da bin ich sicher. Gottes

Art sein Wort zu säen macht es manchmal schwierig, denn er sät unterschiedslos überall hin.

Aber genau das ist so gewollt. Er schätzt nicht vorher die Chancen ab, er gibt nicht von

vornherein Menschen auf. Darum tut auch ihr das nicht. Gott sät auf Hoffnung hin.

Vertraut darauf. Und übt euch im Hinschauen.

Zum Zweiten betrachten wir, was Gott aussät: Es wird ja so viel ausgestreut, Tag für Tag,

so viel untaugliches Saatgut. Wie viel seichtes Zeug wird in die Welt gesät, Glückratgeber und

Erfolgsrezepte für eine gute Karriere oder eine bessere Ehe oder überhaupt ein traumhaftes

Leben. Was Gott aussät, ist wertvolle Saat: sein gutes Wort, geprägt von seinem Geist. Paulus

beschreibt in einigen seiner Briefe die Früchte des Geistes Gottes so: Liebe, Freude, Friede, Geduld,

Freundlichkeit, Güte, Glaube, Sanftmut, Keuschheit (Galater 5,22). Es ist erstaunlich, mit wie viel

Gesichtern und Begebenheiten sich diese Früchte für uns verbinden: -Da ist der Vater, der seinen

Sohn nicht runterputzt, nachdem dieser gerade am Auto einen Schaden verursacht hat. Da ist die

Kassiererin, die trotz Lockdown und großer Anspannung den Kundinnen freundlich begegnet.

Immer noch. Da sind die jungen Eltern, die Arbeit und

 

Home-Schooling verbinden, jetzt schon so lange. Da sind politisch Verantwortliche, die auch

immer nur auf Sicht planen können in dieser Pandemie und die nachts nicht schlafen können,

weil so viel von ihren Entscheidungen abhängt. Und ich denke an Krankenschwestern und Krankenpfleger,

an Ärztinnen und Ärzte, an viele Hilfskräfte in Krankenhäusern und Altenheimen. Wie viel Geduld und

Freundlichkeit wächst bei ihnen als Frucht des Geistes Gottes. Und wie viel Widerstandskraft! Schauen

Sie sich in ihrem Umfeld um. Es gibt so viele Früchte der guten Saat in den Gesichtern und Taten zu

entdecken! Denn alles, was gut ist in der Welt, hat mit Gott zu tun. Die Welt ist voller Geistesgaben!

Zum Dritten beschäftigen wir uns mit dem Boden. Dabei klage ich nicht über den felsigen Boden,

nicht über den harten Boden und die harten Herzen, die wir alle auch kennen. All das gibt es.

Aber mich interessiert jetzt der gute Boden. Und mich interessiert, wie wir ihn pflegen können.

Denn das solche Pflege wichtig ist, dass weiß jeder, der auch nur ein bisschen gärtnert.

Wenn du dich nicht kümmerst, dann verwildert bald alles. Beten kann wie Gärtnern sein,

denn es verhindert, dass der Glaube austrocknet. Auszeiten, kleine und große, sorgen dafür,

dass der innere Boden sich erholen kann.

Besonders der Sonntag mit der Feier des Gottesdienstes ist eine solche wertvolle Auszeit.

Hoffentlich ist es bald wieder so weit, dass wir ohne Gefährdung füreinander in unseren

Kirchen zusammenkommen können! Ein gutes Gespräch kann Hoffnung,

Glaube und Liebe unter uns pflegen und stärken. In diesen Wochen können das

Telefonate sein bei denen, die sich einsam fühlen. Und, ganz wichtig: Gottes gute Gaben

wachsen nicht bloß auf dem Boden unserer

Gemeinden heran, sondern sie wachsen und gedeihen überall dort, wo es barmherziges

Handeln und Menschenfreundlichkeit gibt.

Liebe Gemeinde, Schwestern und Brüder, wenn das alles so ist mit diesem Gleichnis, und ich glaube,

dass es so ist, dann lasst euch nicht lähmen von dem, was euch mutlos machen will. Schaut auf das,

was Gott begonnen hat und weiter tut. Die gute Saat seines guten Geistes fällt auch auf fruchtbaren

Boden im Herzen vieler Menschen. Wenn wir aufmerksam hinschauen, dann werden wir viele Wunder

sehen. Das Reich Gottes wächst heran, mitten unter uns. Es setzt sich bisweilen sogar an Orten durch,

wo wir ihm niemals eine Chance gegeben hätten. Wirklich, Gottes Reich wächst und es lässt sich nicht

verhindern und nicht vernichten. Und wir, Sie und ich, wir dürfen darin leben.

Welch ein Segen! Gott sei Dank. Amen.


Und die Liebe Gottes, die höher ist als alle Vernunft, die bewahre unsere Herzen und Sinne

in Jesus Christus unserem Herrn und Bruder. Amen.

Lied Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht; /

es hat Hoffnung und Zukunft gebracht; / es gibt Trost, es gibt Halt /

in Bedrängnis, Not und Ängsten, / ist wie ein Stern in der Dunkelheit.

Fürbitten
Gott, dein Wort tröstet und befreit. Dein Wort ist unser Glück.
Dein Wort ist Hoffnung und Leben. Sprich zu uns, du unser Gott.

Sprich dein Wort, damit die Mächtigen es hören. Sprich, damit aus Misstrauen

Vertrauen wird, damit sich Zerstrittene versöhnen,

damit das Recht über Gewalt und Lüge siegt.
Sprich dein Wort durch deine Propheten und öffne die Ohren und
Herzen der Starken. Sprich und erbarme dich.

 

Sprich dein Wort, damit es die Verletzten und Kranken hören.

Sprich, damit die Wunden heilen, damit wirksame Medizin entwickelt wird,
damit die Trauernden Trost finden.
Sprich dein Wort durch die Klugen und öffne die Ohren und

Herzen der Verunsicherten. Sprich und erbarme dich.

Sprich dein Wort, damit es die Schwachen und Verzweifelten hören.
Sprich, damit Krieg und Gewalt enden, damit die Heimatlosen und Flüchtlinge

einen sicheren Ort finden, damit die Feindschaft ihre Macht verliert.
Sprich dein Wort durch den Mund der Mutigen und schenke Frieden.

Sprich dein Wort, damit es deine Kirche hört. Sprich, damit die Enttäuschten

zurückkehren, damit sich die Ratlosen zurechtfinden, damit unsere Kinder dich kennenlernen.
Spricht dein Wort zu uns, verwandele unsere Herzen und Sinne durch Jesus Christus.

Sprich und erbarme dich heute und alle Tage. Amen.

Vaterunser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen


Lied 168 Du hast uns Herr gerufen
6. Er hat mit seinem Leben gezeigt, was Liebe ist. /

Er hat mit seinem Leben gezeigt, was Liebe ist. /

Bleib bei uns heut und morgen, Herr Jesu Christ. /

Bleib bei uns heut und morgen, Herr Jesu Christ.
Segen
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse leuchten sein Angsicht +ber dir und sei dir gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Amen.


__________________________________________________________
Schauen Sie einfach mal rein:
Die Homepage der Kirchengemeinde


https://
kirchengemeinde-wulsdorf.jimdofree.com


Erreichbarkeit der Gemeindebüros:

Frau Hartmann Am Jedutenberg, Tel. 75232 –
dienstags und donnerstags, 10 - 12 h


Erreichbarkeit der Pfarrämter:

Pastorin Pfeifer, Tel. 73657, Am Jedutenberg

 

Pastor Schäfer, Tel. 73224, Blumenthaler Str. 15